Zeitpunkt: Dienstag, 5. Juni 2018, 18.00 Uhr
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In den Jahren 1916-1917 tobte ein blutiger Krieg im Rahmen des Ersten Weltkrieges um Siebenbürgen, nachdem die Entente am 17. August 1916 in Bukarest mit dem neutralen Rumänien, das von 1883 an jedoch in einem Verteidigungsbündnis mit den Mittelmächten stand, über dessen Anschluss übereinkam, wofür ihm „im Austausch” ein Territorium von 110.000 km2 versprochen wurde. Zu der im Abkommen festgesetzten letzten Frist, am Abend des 27. August 1916, überschritten rumänische Truppen die Ostgrenze der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, dann überreichte Rumänien die Kriegserklärung in Wien.
In den darauffolgenden zwei Wochen gerieten fast 10.000 km2 – darunter ein bedeutender Teil des Szeklerlandes – in rumänische Hand. Die rumänische Aggression löste einen wahrhaften Exodus unter den Ungarn in Siebenbürgen aus: Im Laufe des Ersten Weltkrieges wurde zu dieser Zeit erstmals ein bedeutenderes von Ungarn bewohntes Territorium zum Kriegsschauplatz. Mehr als 200.000 Menschen, überwiegend Szekler, flohen vor den Kämpfen.
Der Vortrag geht auf die diplomatische und militärische Vorgeschichte des Feldzuges und auf dessen wichtigste Ereignisse ein, mit besonderer Berücksichtigung des Schicksals der Zivilbevölkerung. In Anbetracht des hundertjährigen Jubiläums kommt dem am 7. Mai 1918 unterzeichneten Frieden von Bukarest eine besondere Rolle zu, der die Kämpfe des Ersten Weltkrieges in Siebenbürgen abschloss.