Ort: Emlékpont, 6800 Hódmezővásárhely, Andrássy-Str. 34
Zeitpunkt: Donnerstag, 20. September 2018, 17.00 Uhr
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1968 war ein entscheidendes Jahr im 20. Jahrhundert. Es war ein Meilenstein, der einen Umbruch in der Welt und eine Wende in den westlichen Demokratien, aber auch im Ostblock markierte. Es war das Jahr des Prager Frühlings, der Niederschlagung der Hoffnung. 1968 galt als Jahr des Aufruhrs und der Gewaltwelle, als Martin Luther King und Robert Kennedy ermordet wurden.
Die Autoren des Bandes analysieren 1968 aus ungarischer Sicht. Die Welt war in Wallung – was geschah inzwischen in Ungarn? 1968 hob sich aus den drei Jahrzehnten der Kádár-Ära hervor. Die Konsumkultur, der sog. „Kühlschrank-Sozialismus” ließ sich bereits spüren: Es herrschte relativer Wohlstand vor, das Lebensniveau stieg – im Vergleich zu den 50er-Jahren –, und die westliche Kultur durfte in das Land – zwar in kontrollierter Form – jedoch einsickern. Es erschienen neue Produkte wie der Kaffee Omnia und der Schoko-Quark-Riegel Túró Rudi auf dem Markt und es begann sogar die Coca-Cola-Herstellung in Ungarn. Parallel zu all dem marschierten die Streitkräfte des Warschauer Vertrages, darunter auch ungarische Soldaten, in die Tschechoslowakei ein… Freiheit und Unterdrückung – all das gab es 1968 nebeneinander.
Ein Auszug aus dem Buch: „Der Hooliganismus wurde in der ersten Hälfte der 60er-Jahre auch deshalb zu einem gesellschaftlichen Problem, weil diese Gruppen als ein auffälliges Phänomen lebendige Symbole des Selbstwiderspruchs des Gulasch-Kommunismus waren.”