Ort: 535600 Oderhellen/Székelyudvarhely/Odorheiu Secuiesc/RO, Tamási-Áron-Gymnasium, Internat, Nyírő -József-Saal, Márton Áron-Pl. 4
Zeitpunkt: Dienstag, 11. Februar 2020, 18.00 Uhr
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Untersuchen wir das ungarische Landesterritorium von St. Stephan im Spiegel unserer zwei größten historischen Tragödien, so können wir Zeugen einer spezifischen historischen Erscheinung sein. Nach der Schlacht bei Mohács hörte gerade jenes Kerngebiet auf, ungarisch zu sein, das in Trianon erhalten blieb, und umgekehrt. Und werfen wir nun einen Blick auf Ungarns Landkarten der Kirchenverwaltungen vor und nach Trianon. Was wurde nur in Hinsicht auf Siebenbürgen und Partium verloren? Vier römisch-katholische Bischofssitze, einer der reformierten Kirche und einer der Unitarier, ein ungarisches evangelisches Dechanat und unzählige ungarische Schulen.
An dieser Stelle darf ich auf das entschiedenste Gábor Gyánis Artikel in der Wochenzeitschrift Élet és Irodalom (Leben und Literatur) zurückweisen. Solche ungarischen kulturellen Zentren wie Sathmar/ Szatmárnémeti, Großkarol/Nagykároly, Frauenbach/Nagybánya, Großwardein/Nagyvárad, Klausenburg/Kolozsvár, Straßburg am Mieresch/Nagyenyed, Neumarkt/Marosvásárhely, Oderhellen/Székelyudvarhely, Sekler Neumarkt/Kézdivásárhely, Schomlenberg/Csíksomlyó, Sankt Georgen/Sepsiszentgyörgy, Arad, Temeswar/Temesvár usw. als Peripherien und nicht ungarische kulturelle Kerngebiete zu betrachten, ist nicht nur entsetzlich, sondern es ist auch eine zutiefst unprofessionelle Feststellung.
Uns sollte es in Vorbereitung auf Trianons Zentenarium eher als Trost gelten, dass zwischen 1541 und 1686 fast genauso viele Jahre vergingen, wie zwischen 1690 und 1848. In diesem Lichte sind seit 1920 vielleicht schon zwei Drittel einer erneuten harten Periode der Disziplinierung verstrichen. Auch wenn unser Warten auf kurze Jahre der Gnade immer schwierig war und wir weder die Zeiträume nationaler Spaltungen noch die nationaler Vereinigungen vollkommen zu nutzen wussten, trösten wir uns inzwischen mutig, dass uns „das Vaterland in der Höhe” immer erhalten bleibt. Mein Vortrag verfolgt die Geschichte der siebenbürgischen ungarischen Kirchen in der Periode des Imperiumswechsels und Trianons von Oktober 1918 bis Juni 1920.
Kálmán Árpád Kovács